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Hoffnung

Felix ist Anfang 40 und Weltenbummler. Er segelt gerne, ist oft unterwegs aber gleichzeitig sehr heimatverbunden. Felix ist krank, er hat Krebs. Aber ich bin beeindruckt, wie er damit umgeht. Und wieviel Positives er erlebt. Obwohl er weiß, dass er sterben muss. Mit einem Freund redet er über seine Ängste. Er unterhält er sich mit ihm über das, was ihn bewegt: „Ich wäre gerne gläubig jetzt. Die Vorstellung, dass es einen Himmel gibt, dass dort meine Mutter auf mich wartet, wäre für mich der größte Trost.“

Felix ist eine Figur aus Judith Taschlers Roman „bleiben“. An Gott glauben, Trost erfahren in schweren Zeiten, wissen, dass ich nicht alleine bin – das wünsche auch ich mir, wenn plötzlich das Ende des Lebens in meinem Umfeld eine Rolle spielt. Und es ist tröstlich, dass ich mit solchen Gedanken nicht alleine bin. Dass sie viele andere bewegen. Dass es Bücher gibt, die sich damit beschäftigen. Auch in der Bibel gibt es Geschichten, die von solchen Fragen handeln. Am Abend vor seinem Tod hat sogar Jesus Angst. Und er nimmt es auch nicht locker. Und fragt sich kurz vor dem Ende, warum Gott ihn verlassen hat. Auch er wendet sich an Gott in dieser Situation.

Felix aus dem Roman tut das ja auch. Und Felix macht mir Mut. Er weiß im größten Leid, dass das Leben großartig ist. Und gibt mir mit, das Leben zu genießen. Dass es ein Wunder ist, auf dieser Welt sein zu dürfen. Das finde richtig hoffnungsvoll. Es macht mir Mut, Gott das Leid zu klagen. Und ihm zu danken für das Leben.