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Hobbygärtner

Seit dem letzten Jahr hat es mich gepackt: Ich bin begeisterter Hobbygärtner. Ich habe das kleine Beet hinterm Gemeindehaus wieder reaktiviert, Brennnesseln rausgerissen, umgegraben und das erste Gemüse gepflanzt.  Die erste Ernte im Herbst war…na sagen wir mal… es geht so. Dennoch war ich absolut stolz auf mein erstes Gemüse aus eigenem Anbau. Und alles so BIO.

Dieses Jahr bin ich die Sache professioneller angegangen, vor allem, weil meine Salate beim letzten Mal mehr in den Mägen von Schnecken als auf meinem Teller gelandet waren. Die Lösung: Salataufzucht im Minigewächshaus. Keine Schnecken und auch sonst ideale Wachstumsbedingungen. Jeden Morgen bin ich raus, um zu sehen, ob sich in den drei Pflanzbechern schon etwas getan hat. Nach zwei Wochen war in einem der drei Becherchen endlich der erste grüne Halm zu erkennen. Bilanz nach der dritten Woche: Becher Eins wächst gut, bei Becher zwei und drei ist noch nichts zu sehen! Seltsam! Obwohl doch alles unter den gleichen Bedingungen gepflanzt wurde. „Einer von drei! Magere Ausbeute!“, fand ich und bin ins Grübeln gekommen. Ein Satz des Apostel Paulus ist mir eingefallen: „Es zählt nicht, wer pflanzt oder wer gießt. Es zählt nur Gott, der wachsen lässt.“ [1 Kor, 3,7]

Da wurde mir klar: Wieder mal hatte ich mich allein auf meine menschlichen Fähigkeiten verlassen. Auf die gute Erde und auf das tolle Gewächshaus, das ich gekauft hatte. Und darauf, dass ich immer schön gegossen habe. Ich hatte aber ganz vergessen: Ich kann nicht alles alleine schaffen. Vielmehr musste ich wieder lernen dem zu vertrauen, der wachsen lässt: Gott. Eine Garantie dafür, dass dann immer alles klappt, ist das sicher nicht. Aber wenn ich mit Gottes Beitrag rechne, dann liegt die Last des Gelingens nicht allein auf meinen Schultern.

Diese Erkenntnis hilft mir, besser mit Rückschlägen umgehen.  Als Hobbygärtner und auch sonst im Leben.  Dann bin ich nämlich nicht so frustriert, wenn’s eben mal nicht klappt (was ja immer wieder mal im Leben passieren wird). Stattdessen freue ich mich umso mehr über all die Dinge, die gelingen. Zum Beispiel über den Salat, den ich mir bald aus der Pflanze aus Becher Eins zubereiten werde.