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Himmelsgewölbe

Ziemlich genau einen Monat ist es her, dass es in der Kathedrale Notre Dame in Paris gebrannt hat. Ich war wirklich geschockt, dass so ein Gebäude so lichterloh brennen kann, und auch moderne Löschtechnik da nicht viel bewirkt.

Zur selben Zeit  war bei uns in Merzig die Ausstellung „Himmelsgewölbe“. Fantastische Bilder von Kirchendecken aus dem Saarland. Aus Holz und Stein, mit Rund- und Spitzbögen. Fantastisch, welche wunderbaren Kirchen bei uns  stehen.

Früher gab es unter den Menschen einen Konsens: Wir brauchen in unsrem Dorf so ein Himmelsgewölbe. Um einen  Vorgeschmack auf den Himmel zu bekommen. um aufblicken zu können vom Alltag, von den täglichen Sorgen, dem Einerlei. Und alle haben mitgeholfen, das Gebäude zu bauen und zu unterhalten.

Dieser Konsens ist mittlerweile aufgekündigt. Immer mehr Menschen sagen: Ich brauch das nicht und ich möchte für solche Himmelsgewölbe auch nicht mehr zahlen. Ich trete aus der Kirche aus.  Das bedeutet aber: Viele Dorfkirchenwird es in 50 Jahren nicht mehr geben.

Notre Dame wird wieder aufgebaut. Aber die Kirche hier bei uns vor der Haustür wird vielleicht verschwinden.  Und dabei braucht unsere Gesellschaft das immer noch. Das Nach-Oben-Blicken, weg von den Sorgen oder dem Handydisplay. Und das nicht nur in Köln und Paris, sondern bei uns im Dorf.