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Himmelfahrt

„Hauptsache Bier ist hier, Väter werden wir später“ – so hat meine Oma diesen Tag zusammengefasst. Ein Kasten Bier, ein Bollerwagen, ein paar Männer auf dem Weg ins Grüne, inzwischen auch ein paar Frauen, ein heißer Tag und am Ende sind alle am Ende. So sieht das Bild von diesem Tag aus.

Den Feiertag heute haben wir aber nicht den Vätern zu verdanken. Der Tag heißt „Himmelfahrt“. Und erinnert daran, dass Jesus nach seiner Auferstehung, die wir an Ostern feiern, nach den Erzählungen der Bibel in den Himmel aufgefahren ist.

Das klingt etwas kompliziert. Jedenfalls hat die Bibel mit diesem Bild versucht zu beschreiben, dass Jesus nicht mehr unter seinen Freunden auf der Erde ist, sondern bei Gott, seinem Vater. Auch wenn Jesus nicht mit dem Bollerwagen zu seinem Vater unterwegs war, ist das in gewisser Weise doch sein Vatertag: denn Jesus ist bei seinem Vater.

Die Bibel will mir damit auf altertümliche Weis erklären, dass Jesus und Gott zusammengehören und mir nahe sind, auch wenn sie nicht unmittelbar bei mir sind.

Gott ist bei mir, daran erinnere ich mich, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt. Aber auch, wenn mich die Sonne wärmt und ich die wunderbare Landschaft draußen genießen kann. Oder wenn liebe Menschen bei mir sind.

Das wäre doch was für den Vatertag: Zusammensein in der Familie oder mit einem Freund. Spüren, wir sind nicht alleine. Trotz Corona. Ganz egal, ob wir Väter oder Mütter sind, oder erst welche werden. Ganz egal ob mit oder ohne Bier. Es kommt darauf an, miteinander unterwegs zu sein. Zu spüren, wir sind nicht alleine. Und Gott ist auch bei uns.