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Heilige

Neblig, kalt, feucht, ungemütlich. Das verbinde ich mit dem Monat November. Passend zum Wetter ist die Stimmung: trist. Passend auch die ernsten kirchlichen Gedenktage im November. Heute ist einer davon: Allerheiligen.

An diesem Tag denken Christen an die Kirchenmitglieder, die schon zur „vollen Vollendung“ gelangt sind. Aus der Kirchensprache übersetzt heißt das: an Menschen, die bereits verstorben sind und die im Leben ganz besonders fest im Glauben standen.

Früher pilgerten Menschenmassen an Allerheiligen auf die Friedhöfe, gedachten der verstorbenen Angehörigen, schmückten die Gräber mit Kerzen.

In der Zeit, als die Bibel geschrieben wurde, war das mit den „Heiligen“ anders. Da musste man nicht erst sterben, um heilig zu werden. Im Gegenteil. Paulus redet in Briefen an christliche Gemeinden deren Mitglieder mit „die Heiligen“ an.

Diesem Gedanken folgend, ist jeder getaufte Christ, jedes Gemeindeglied, ein „Heiliger“. Also nicht im Sinne eines „Vorbild-Christen“, der besonders heilig lebt und dafür nach dem Tod besonders verehrt wird. Sondern heilig werde ich, weil Gott mich durch seine Liebe und Gnade zum Heiligen macht: zum Menschen- und Gottes-Freund. Du bist heilig,-weil Gott dich heiligt.

Ein schöner, ein lichter Gedanke. Und das Grau des Novembers strahlt ein klein bisschen heller…