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Hallo Julia

In unseren Gottesdiensten werden Wörter benutzt, von denen manchmal nur noch die Wenigsten wissen, was sie eigentlich bedeuten. „Amen“ zum Beispiel. Dabei kommt „Amen“ in jedem anständigen Gottesdienst bestimmt fünf bis zehn Mal vor. Übersetzen kann man das Wort mit: „Jawoll!“ oder „Das stimmt!“ Hab ich meinen Konfirmanden mal erzählt – und am nächsten Sonntag tönte mir aus deren Kirchenbank keck und quietschvergnügt am Ende des Vaterunser ein „Jawoll“ entgegen.

Nun, nicht immer bekommt ein Gottesdienstbesucher erklärt, was so alte oder aus einer anderen Sprache stammende Wörter im Gottesdienst bedeuten. Nehmen wir das „Kyrie eleison“. Uraltes Griechisch, heißt „Herr, erbarme dich!“ oder, wenn man ein bisschen moderner sein möchte: „Gott, verzeih mir!“.

Erwachsene denken da oft gar nicht mehr drüber nach, sondern sprechen das einfach mit, wie Wortmusik. Kinder dagegen, die lassen Wörter, die sie nicht verstehen, keine Ruhe. Und sie machen sich ihren eigenen Reim darauf. Wie die kleine Julia. Beim Kirchencafé nach dem Gottesdienst sagt sie doch zu ihrer Mutter, ganz begeistert: „Mama, heute haben wieder alle ‘Hallo, Julia!’ gesungen!“

Na dann: Halleluja! Gelobt sei Gott. Und alle Julias, die zuhören, und wer immer möchte, kann da miteinstimmen.