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Halgans

„Ach, kennt isch doch mit de Haalgäns flieje. Ach, wär isch doch so frei, dass ich grad hiinflieje kennt, wo isch hiin wollt, wär das scheen.“

 

Das war zwar kein Saarländisch, aber ich denke, Sie haben es trotzdem verstanden, oder? So reden die Menschen an der Nahe. Dort, wo ich herkomme.  Und so rede ich, wenn ich mit mir selbst spreche und etwas von Herzen kommt.

 

„Haalgäns – Halgänse“: Das sind Kraniche. Diese großen Vögel fliegen jedes Jahr sehr spät in Richtung Süden und kommen im Februar, März wieder zurück. Wenn ich an Zugvögel denke, dann bin ich jedes Mal ein bisschen wehmütig und bekomme Fernweh.

 

Ich sehne mich nach dem Süden, nach entspannten Tagen in der Wärme. Keiner weiß, ob das dieses Jahr klappt mit dem Urlaub im Süden. Das macht mir in diesen Tagen zu schaffen.

 

In der Bibel steht: „Würde ich mit Flügeln der Morgenröte fliegen – bis ans äußerste Meer, so würde auch dort deine Hand mich leiten, Gott.”

 

Selbst, wenn ich in Gedanken an den entferntesten Ort fliege, den ich mir vorstellen kann. Selbst dahin begleitet mich Gott, er reist mit, fliegt er mit. Gott macht mir Mut, die Gedanken schweifen zu lassen!

 

Die Halgänse, die Kraniche haben so eine Art eingebautes Navi, ein Ziel im Herzen. Die Sehnsucht, mit der sie sich in die Luft schwingen und losfliegen. Die Worte aus der Bibel verleihen auch meiner Seele Flügel. Und wenn ich die Halgänse sehe sage ich mir: Irgendwann fahre ich dorthin, wo ihr herkommt. Und ich glaube, dass Gott dann auch bei mir ist.