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Hässlich

Gibt es hässliche Menschen?

Diese Frage stellt mir das Buch „Hässlichkeit“, das ich gerade lese. Das Buch beschreibt die Ursache der Hässlichkeit. Sie liegt im Hass auf das, was nicht den eigenen Idealen entspricht: Die Haut zu dunkel, der Bauch zu dick, die Nase zu lang, die Ohren zu groß.

Dann ein Blick in den Spiegel: „Nun ja, ein Adonis bin ich nicht, aber danke Gott, dass ich nicht so aussehe wie der da.“ Der Mensch braucht erschreckenderweise solche hässlichen Gedanken, um mit der eigenen Unvollkommenheit zurechtzukommen.

In der Bibel kommt der Begriff „hässlich“ nur dreimal vor. Er beschreibt magere Kühe und Gold, das seinen Glanz verloren hat. Das dritte Mal wird damit ein Mensch beschrieben.

Allerdings nicht irgendein Mensch, sondern der Gottesknecht, den der Prophet Jesaja beschreibt.

Als Christen verstehen wir diese Texte aus dem Alten Testament als einen Hinweis auf den verheißenen Messias. Er wird von Jesaja als hässlich beschrieben.

Der Messias, Jesus Christus, von dem ich als Christ glaube, dass er meine Schuld, meinen Hass auf andere Menschen, meine Urteile und Verurteilungen, am Kreuz auf sich geladen hat.

Das Buch „Hässlichkeit“ zeigt mir gerade, wie schnell ich in Gedanken Menschen nur aufgrund ihres Aussehens ablehne. Und beim Blick in den Spiegel kommt meine Nase mir dann auch zu groß vor. Dabei gehört sie doch zu mir.

Mich selbst annehmen, wie ich bin und versuchen meinen Mitmenschen, egal wie er aussieht zu achten. Dazu fordert mich das Buch heraus. Denn Hass macht hässlich und Liebe macht schön.