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„Händchen halten“

„Soll ich ihre Hand jetzt nehmen oder nicht?“

Ich erinnere mich daran, dass ich das als Teenager überlegt habe. Ich sitze, mit meiner neuen Freundin im dunklen Kino. Es ist eine wichtige Entscheidung, denn Händchen halten ist ein bedeutendes Zeichen unserer Beziehung und eine erste Form der liebevollen Berührung. Das war sehr aufregend.

Meine Hände sind ein so empfindsamer Teil meines Körpers. Schon als Kind habe ich versucht, mit den Händen buchstäblich die Welt zu begreifen. Und wenn ich nicht weiterwusste, habe ich die Hand von Mama oder Papa gebraucht, die mir den Weg zeigt. Mit meinen Händen kann ich bauen und abreißen, malen und schreiben, winken und Zeichen geben und noch vieles mehr.

An den Händen eines Menschen lässt sich oft ein Stück Lebensgeschichte ablesen. Besonders alten Händen sieht man dann an, was sie erlebt haben.

Auch in der Bibel wird an einigen Stellen über Gottes Hände gesprochen. Z.B., Dass mein Name in Gottes Handfläche gezeichnet ist, wie ich in Gottes Hand gehalten werde und niemals tiefer fallen kann, als in Gottes sanfte Hand.

Heute halte ich viel zu wenig Händchen. Dabei weiß ich noch, wie schön es damals im Kino war, als ich mich endlich mit Herzklopfen traute und ihre Hand in meine Hand nahm.