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Güte

Manche Worte kommen in unserer Alltagssprache nur noch selten vor: Das Worte Güte zum Beispiel. Wir kennen den Begriff zwar noch in einem technischen Sinn, wenn von der Qualität eines Erzeugnisses oder einer Leistung gesprochen wird, aber nicht mehr in seinem biblischen.

In der Bibel wird Güte unmittelbar mit Gott verbunden. Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind (Psalm 25,6). So heißt es in einem Psalm. Güte zeichnet Gott aus. Wie Gott ist auch sie von Ewigkeit. Für Martin Luther ist Gott daher der „ewige Quellgrund“, der von lauter Güte überfließt. In einem anderen Psalm heißt es: Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte. Gott ist gütig. Wenn ein Mensch sich zu Gott gehörig fühlt, dann fließt Güte aus ihm. Daran erinnert auch der Apostel Paulus. Für ihn ist Güte eine Frucht des Heiligen Geistes. Wer den Geist Gottes hat, kann gütig sein. Das heißt: Er begegnet  anderen Menschen gegenüber freundlich, offen und wohlwollend. Ein solcher Mensch trägt sein Herz am rechten Fleck. Ist nachsichtig und sanftmütig. Wer gütig sein will, braucht Geduld. Darum verbinden wir Güte häufig mit einer Haltung, die Eltern Kindern gegenüber annehmen und auch brauchen.

Im Alltag kommt Güte leider viel zu kurz. Allein die Geschäftigkeit und die Hektik, in der sich Menschen befinden, lässt dafür wenig Raum.
Güte braucht Zeit, Ruhe und manchmal Stille. Wer sich das gönnt, der ist gütig mit sich selbst. Und nur wer das ist, kann es auch anderen gegenüber sein. Unsere Zeit hat Güte dringend nötig. In einem neu formulierten Psalm heißt es treffend: Wo Güte ist, da verschwindet die Angst, und das Leben kehrt wieder, das wir suchen. Mit anderen Worten: Wo Güte ist, da ist Leben, wahres und erfülltes Leben! Ich wünsche Ihnen heute einen gütigen Tag!