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Gott reden hören – in der Stille

Eigentlich bin ich kein Stille-Typ. Aber ich habe erlebt, dass Gott in der Stille ganz intensiv mit mir redet, zum Beispiel an meinem Esszimmertisch. Angefangen hat das Ganze 2011. Ich spürte, dass ich in meiner Arbeit nicht so recht vorankam. Ich fand mich zwar ganz taff. Ich habe das gemacht, was ich richtig fand und was ich wollte. Alles nicht grundsätzlich falsch. Aber meine Gemeinde ist nicht mit mir gegangen. Ich wusste: So kann es nicht bleiben.

In dieser Zeit kam mir in den Sinn, dass Jesus mein Freund ist. In der Kinderkirche und bei Kinderfreizeiten ist mir das schon früh nahe gebracht worden. Und ich dachte mir, warum nicht mal Jesus als Freund an meinen Tisch einladen. Ich hab mich morgens angezogen und eine Flasche Mineralwasser und zwei Gläser auf den Esszimmertisch gestellt. Ich legte meine Bibel dazu, ein Liederbuch und holte meine Gitarre. Und ich hab mir vorgestellt, dass Jesus mir am Tisch gegenübersitzt. Ich spielte und sang ein paar Lieder, um zur Ruhe zu kommen und um die vielen Gedanken zum Schweigen zu bringen, die durch meinen Kopf schwirrten. Und dann hab ich gebetet: „Jesus, wenn du mir etwas sagen möchtest – ich bin hier und höre dir zu. Ich warte einfach, ob du mit mir reden willst.“ Und dann hab ich geschwiegen und war still – einige Minuten.

Die folgenden drei Tage habe ich nichts gehört. Aber dann merkte ich auf einmal, wie Jesus zu mir gesprochen hat. Es war sicher nichts, was man akustisch wahrnehmen konnte. Es war das Reden seines Geistes mit meinem Geist. So nenne ich das. Gedankenimpulse, von denen ich sicher spürte, dass sie von Jesus kamen. Dabei sagte er mir, dass er mich unendlich und bedingungslos liebt. Tränen der Überwältigung und der Befreiung sind da bei mir geflossen. Und dann hat er mir Gedanken-Impulse gegeben: Ruf den mal an! Schreib der eine Mail! Besuche diesen Mitarbeiter! Schreib diesem Kollegen einen Brief! Manche haben mir hinterher gesagt, dass das genau das war, was sie in diesem Moment gebraucht hatten.

Ich glaube, dass nicht nur Pastoren so mit Gott reden können oder dass es da nur um fromme Themen geht. Ich kenne ganz „normale“ Menschen, die machen das auch so ähnlich. Und die hören Gott für ihr Leben. Worauf es ankommt, ist, sich mal darauf einzulassen, dass er so reden könnte. Und wenn man das ernst meint – bin ich sicher, dass Gott sich melden wird.