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Gott reden hören – durch die Bibel

Manche Leute sagen mir: „Ich würde ja an Gott glauben, wenn er sich mir mal zeigen würde. Wenn er sich mal irgendwie bei mir bemerkbar machen würde. Wenn er mir mal deutlich machen würde, dass es ihn wirklich gibt. Ja, wenn er mal mit mir reden würde.“ Meine Erfahrung ist: Gott tut genau das. Gott redet mit uns Menschen. Mit mir hat er es jedenfalls schon getan. Und zwar auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Von je einer davon werde ich Ihnen diese Woche berichten.

Heute: Gott redet – durch die Bibel. Wenn ich die Bibel aufschlage und darin lese, dann passiert es oft, dass es mir so vorkommt, als wenn Gott einen Vers oder Abschnitt dazu gebraucht, um mir persönlich etwas deutlich zu machen. Nehmen wir zum Beispiel meinen Konfirmationsspruch: Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Das steht in der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel. Den Vers habe ich mir nicht selber ausgesucht. Den habe ich von meinem damaligen Pfarrer bekommen. Und der Vers wird mir immer wieder einmal zum Anspruch in meinem Leben. Die Krone des Lebens – das ist für mich der Himmel. Ja ich geb’s zu: Da will ich hin. In den Himmel. „Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich den Himmel komm!“ – Dieses Kindergebet finde ich seit ein paar Jahren gar nicht mehr so naiv.

Ganz bei Gott sein. Ihn unmittelbar erleben und mit ihm reden können. Kein Leid, keine Schmerzen, keine Tränen, kein Geschrei, keinen Tod mehr haben. So beschreibt die Offenbarung an anderer Stelle den Himmel. Ja, das will ich. Da will ich hin. Aber ich komme da nur hin, wenn ich „getreu bis an den Tod“ bin – so mein Konfirmationsspruch. Was heißt das? Ich denke da immer noch drüber nach. Aber ich denke, es bedeutet nicht in erster Linie, sich so zu verhalten, dass es Gott gefällt. Also, dass alles, was ich tue, moralisch in Ordnung ist. Ich denke, es bedeutet eher, dass ich mit Gott in Verbindung bleibe. Dass ich mit ihm Zeit verbringe. Dass ich mit ihm rede und ihm auch Gelegenheit gebe, mit mir zu reden. Dass ich aufmerksam bin für seine Impulse an mich. Dass ich in seiner Gegenwart bin und mich von ihm inspirieren und mir sagen lasse, dass er mich unendlich und bedingungslos liebt. Und solche Art der Kommunikation mit Gott hat dann ganz von selber auch Auswirkungen auf mein Handeln.