Beiträge

Glaubens(dis)kurs

In den letzten Wochen habe ich in meiner Kirchengemeinde mitgeholfen, einen Glaubenskurs zu organisieren. Vor einigen Jahren hatten wir so einen Kurs schon einmal angeboten. Damals war die Resonanz sehr gut, und manch einer der Kursteilnehmer hat über diesen Kurs den Weg zurück in die Kirche gefunden.

Während der erste Kurs aber sehr verschult ablief, mit umfangreichem theologischen Materialien und viel Stoff zum Lernen, haben wir dieses Mal einen ganz anderen Ansatz gewählt: die Biographiearbeit. Das bedeutet, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses aus ihren eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen heraus über ihren Zugang zur Kirche, ihren Glauben und ihr Verhältnis zu Gott sprechen konnten. So haben wir uns zum Beispiel damit beschäftigt, welche Glaubenszeugen uns besonders beeindruckt und beeinflusst haben. Haben über unsere besten und unsere schlimmsten Erfahrungen mit der Kirche gesprochen. Darüber, wo wir uns ganz allein und gottverlassen gefühlt haben und auch darüber, wo unser Glaube uns Halt gegeben hat.

Es war sehr ungewohnt, aber auch sehr wohltuend, mit anderen so vertraut über etwas so Intimes wie den persönlichen Glauben zu sprechen. Ich habe mich an diesen Abenden wieder an längst vergessene Erlebnisse erinnert. Und mir ist klar geworden, dass auch in den Zeiten meines Lebens, in denen ich mit Kirche nichts am Hut hatte, christliche Werte mir immer Orientierung gegeben haben und bis heute geben.

Also, wenn Sie Gelegenheit haben, an einem solchen Gesprächskreis teilzunehmen, kann ich Sie nur ermutigen. Fragen Sie doch einfach mal in Ihrer Kirchengemeinde danach.