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Gesunde Distanz oder heilsame Nähe?

„God ist watching us from a distance“, das hat Mitte der 90ger Jahre die us-amerikanische Sängerin Bette Midler gesungen. Auf deutsch: „Gott beobachtet uns aus der Entfernung.“

Hmm, ich habe daran allerdings so meine Zweifel. Ich glaube nämlich nicht, dass Gott uns aus sicherer Entfernung beobachtet und sich so seine distanzierten Gedanken zu uns macht. Ganz im Gegenteil. Ich vertraue darauf, dass Gott ein „Immanuel“ ist, wie es in der Bibel heißt. Immanuel – das heißt übersetzt: „Gott mit uns“. Das passt zur Weihnachtsbotschaft, wonach Gott als Mensch unter Menschen geboren ist! – Also gerade nicht Distanz, sondern maximale Nähe zum Menschen kennzeichnet Gott.

Gott geht mit mir, er leidet mit mir, er stirbt mit mir,- und Gott ruft mich dereinst in ein neues und erlöstes Leben. Wobei Letztgenanntes hoffentlich noch sehr lange dauert. Denn – da bin ich ganz ehrlich: In diesem Punkt finde ich Distanz gut sozusagen. Aus der Ferne klingt die Verheißung eines Lebens bei Gott nach dem Tod sehr tröstlich. Aber zu viel Nähe in dieser Sache muss  –noch- nicht sein!

„God is watching us from a distance“ – nein, ich glaube wirklich nicht, dass Bette Midler Recht hat, wenn sie das singt. Aber das Lied mag ich trotzdem😉