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Genussvolles Alleinsein

Das Leben im 21. Jahrhundert kann ziemlich anstrengend und hektisch sein. Ich jongliere derzeit mit meiner bezahlten Arbeit, meiner Doktorarbeit, dem Verfassen eines Vortrags, dem Sozial- und Privatleben sowie alltäglichen Verpflichtungen. An manchen Tagen scheint mir das etwas viel.

Umso wichtiger finde ich regelmäßige Auszeiten. Damit meine ich Zeit mit mir allein. Diese Momente fülle ich mit Nichtstun, Selbstreflexion, Meditation oder auch einem Gebet. Die Devise lautet: tue das, was dir gut tut.

Die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Auszeit ist Alleinsein. Ich bin sehr gern allein. Wenn keiner da ist und Stille herrscht, ziehe ich mich gern zurück und widme mich meinem Innenleben. Solche Momente der Stille, des Rückzugs und der Einsamkeit wirken auf wunderbare Art der Hektik des heutigen Lebensrhythmus entgegen.

Auch Jesus hat um diese Wirkung gewusst. Er zog sich nach getaner Arbeit häufig in die Einsamkeit zurück und empfahl dasselbe auch seinen Jüngern. Einmal sagte er zu ihnen: Kommt, ihr selbst allein, an einen öden Ort und ruht ein wenig aus! (Mk 6,31 ELB) Und ein anderes Mal ging er allein auf einen Berg und verbrachte dort die Nacht im Gebet zu Gott (vgl. Lk 6,12). Diese ungestörte Nähe hat Jesus Kraft gespendet.

Stille – außen wie innen – ist notwendig, um sich selbst zu hören. Sie ist auch notwendig, um Gott zu hören und mit ihm in Kontakt zu treten. Abseits vom Alltag, abseits von Reizüberflutung erblüht im Alleinsein die Beziehung zu uns Selbst und zu unserem Glauben.