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Geist der Besonnenheit

„Dass ich sowas nochmal erleben muss, hätt ich auch nicht gedacht,“ sagt meine Tante am Telefon zu mir. In ein paar Tagen wird sie 80 und wenn man nachrechnet versteht man schnell was Sie meint. Sie ist geboren in einer Zeit der Angst, des Hungers und der schlechten medizinischen Versorgung. Und das unterscheidet diese Krise der 40er Jahre von der jetzigen Zeit. Keiner muss im Moment Hunger leiden, die Krankenhäuser sind in Deutschland sehr gut aufgestellt und Ängste. Tja, Ängste sind da, das ist leider nicht wegzureden. Gerade im Alter von 80 Jahren kann ich verstehen, dass man sich Sorgen macht. Aber auch in meiner Generation herrscht Unsicherheit. Wie geht das weiter? Trifft es irgendwann doch auch mich oder meine Liebsten?

„Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“. Ein Bibelvers, der gut in diese Zeit passt. Ich will die Zeit auf dieser Erde nicht hergeben für Angst, Sorgen und auch nicht für Panikeinkäufe. Ich bin zuhause, mit meiner Familie, wir sind alle gesund und wenn wir uns mit Kraft und Liebe auch weiterhin besonnen verhalten, dann bleiben wir es hoffentlich auch.

„Dass ich sowas mal erleben muss, hätt ich auch nicht gedacht,“ da bin ich ganz bei meiner Tante. Und ich bete dafür und bin mir sicher, dass wir das schaffen. Und wenn wir schon Ihren 80ten Geburtstag jetzt nicht feiern können, dann Ihren 81ten nächstes Jahr dafür umso größer.