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Gegen den November-Blues

Im November sind die Tage kurz und werden immer dunkler.

Die schlechten Nachrichten passen perfekt zur runter gedimmten Sonne. Alles geht irgendwie den Bach runter. Auf der ganzen Welt, hier im Saarland, im Dorf. Da soll man mal keinen November-Blues bekommen… Und ich steh da wie gelähmt. Dann komm ich mir vor wie dieser Moses in der Bibel. Der hat gesagt: „Ich kann das nicht. Ich bin nicht gut genug.“ Vielleicht war da auch November. Gott hat ihm dann geantwortet: „Ok, dann nimm halt deinen Bruder Aaron mit, der kann das.“

Stimmt eigentlich. Es gibt so viele Menschen, die ganz selbstverständlich mit anpacken. Auch im November. Auch für mich, wenn ich wie Moses sage: „Ich kann jetzt mal nicht mehr.“ Menschen, die Verantwortung übernehmen. Menschen, die füreinander da sind.

  • Pflegekräfte, die mit Geduld und Zuwendung Tag für Tag da sind.
  • Engagierte in Tafeln, Sozialkaufhäusern und Nachbarschaftsinitiativen und diakonischen und caritativen Einrichtungen, in Ortsräten und Stadträten, in Pfarrgemeinderäten und Presbyterien.
  • Menschen, die ihre Angehörigen versorgen, einfach, weil’s dazugehört
  • Ortsvorsteherinnen, Vereinsvorsitzende, Kassenwarte, Trainerinnen, Chorleiter, Lehrkräfte, Feuerwehrleute, Sanitäter.
  • Ehrenamtliche, die sich Abend für Abend Zeit nehmen, damit Gemeinschaft entsteht. Im Sportverein und im Musikverein, in Chören und Theatergruppen.
  • Musiker*innen, die proben und auftreten, Menschen, die Feste organisieren, Kuchen backen, die Kultur lebendig halten.

Sie alle, sie halten unser Leben zusammen.

Ach ja: Und die Jugendlichen. Die sich in Kirchengemeinden, Schulen und Sportvereinen engagieren. Die zuhören, andere ernst nehmen, sich interessieren. Die gute Fragen stellen, sich mit der Welt auseinandersetzen, selbstbewusst auf die Suche nach Antworten gehen. Sie zeigen, wie Zukunft aussieht, sind wach, offen, solidarisch.

Wenn ich mir diese vielen, vielen Menschen vorstelle, die sich berühren lassen. Die Verantwortung übernehmen. Die hinschauen und sich kümmern, wo’s nötig ist. Ohne große Worte, ohne Schlagzeile. Wenn ich die vor mir sehe, dann verfliegt mein November-Blues. Da kann nichts den Bach runtergehen. Und ich kann auch wieder mit anpacken.

Ihr seid das Rückgrat dieser Gesellschaft.

Ihr seid der Grund, warum es weitergeht.

Danke!

 

Hier geht es zur ARD-Mediathek:

https://www.ardmediathek.de/video/aus-christlicher-sicht/aus-christlicher-sicht-13-11-2025/sr/Y3JpZDovL3NyLW9ubGluZS5kZS9BQ1NfMTYwNDkw