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Gary Moore – Over the hills and far away

Wenn von Gary Moore die Rede ist, dann hat man sofort den Sound der Bluesgitarre im Ohr. Es sind Songs wie „Still got the Blues“, mit denen sich der 2011 verstorbene Musiker ein Denkmal gesetzt hat. Doch begonnen hat Moore als echter Hardrocker unter anderem als Mitglied der Band Thin Lizzy. Als Solomusiker ist er in den 80ern durchgestartet. Und auch da noch nicht mit Blues, sondern laut, rockig und sogar mit keltischem Einschlag. Wie im Song: Over the Hills and Far away.

Das Lied handelt von einem Mann, dem ein Raub angehängt wird. Er weiß, dass er ins Gefängnis gehen und seine Geliebte lange Zeit nicht mehr sehen wird. Die Polizei hat seine Waffe am Tatort gefunden. Sieht also schlecht für ihn aus. Im Refrain heißt es:

Jenseits der Berge, in weiter Ferne

Wird er 10 lange Jahre die Tage zählen

Jenseits der Berge und der Meere

Wartet das Leben eines Gefangenen auf ihn

Die Tragik der Story: Der Beschuldigte hat eigentlich ein Alibi. Er war in der Tatnacht bei der Frau seines besten Freundes. Doch das preis zu geben, glaubt er, würde seine Beziehung zerstören. Also schweigt er und hofft auf eine gemeinsame Zukunft nach dem Knast. Moore singt:

Er wusste, es würde ihn teuer zu stehen kommen

Aber trotzdem wagte er es nicht zu sagen

Wo er denn in dieser verhängnisvollen Nacht gewesen war

Es musste ein Geheimnis bleiben

 

Richtig filmreif, dieser Songtext. Aber welche Botschaft steckt darin?  Reden ist Silber, Schweigen ist Gold? Bei dem Ausgang bin ich mir da nicht so sicher. Manchmal müssen auch unangenehme Wahrheiten ausgesprochen werden. Aber das erfordert Mut. Jeder ist fehlbar, aber nur wer das auch zeigt, kann Vergebung erwarten.