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Fürchte dich nicht!

Über viele Jahre haben meine Schwiegereltern meiner Frau jedes Jahr einen Musikengel geschenkt: 5 cm groß, mit einer Harfe, am Klavier, mit Pauken und natürlich Trompeten. Putzige kleine Dinger, jedes Jahr stehen sie wieder auf unserer Anrichte. Wenn kleine Kinder zu Besuch kommen ist es immer wieder lustig zu sehen, wie sie ihre Finger kaum davon lassen können.

Diese Figürchen sind alles, aber nicht zum fürchten.

Ganz anders Engel in der Bibel. Wenn die einem Menschen erscheinen, sagen sie immer als erstes: Fürchte dich nicht, ganz offensichtlich sind sie sehr zum fürchten. Gabriel sucht Maria heim und sagt: Fürchte dich nicht, Du sollst den Gottessohn zur Welt bringen.

Ein junges Mädchen, unverheiratet, schwanger, und die einzige Erklärung: Ein Engel ist mir erschienen. Wer soll das glauben? Man kann wirklich nur sagen: Die Arme. Das ist zum Fürchten. Nicht nur die Erscheinung, sondern auch, was er ihr sagt.

In der biblischen Geschichte findet sich Maria schnell damit ab und sagt: „Mir geschehe, wie der Engel sagt“. Ich glaube, dass sie in Wirklichkeit wesentlich länger dafür gebraucht hat. Menschen bekommen oft solche Nachrichten: Du bist krank. Es ist ein naher Angehöriger verstorben. Dein Leben wird sich nun schlagartig ändern. Da wehrt sich alles in uns dagegen. Erst mit der Zeit kann es gelingen, das zu akzeptieren, einzubauen in unser Leben. Dann sagen zu können: Ich nehme es aus Gottes Hand, es ist sozusagen Gottes Botschaft an mich, so schrecklich das am Anfang auch aussah, das ist schwer, aber es gelingt Menschen auch immer wieder.

Und darum Ihnen allen ein herzhaftes vorweihnachtliches: Fürchte dich nicht, es wird weiter gehen, Gott geht mit.