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Fürchte dich nicht!

Am liebsten würde ich mir die Ohren zuhalten. Ich kann es nicht mehr hören.

Diese düsteren Nachrichten machen mich fertig!

 

Wir leben in einer Zeit voller Herausforderungen. Krisen, Konflikte, wirtschaftliche Unsicherheiten. Viele Menschen fühlen sich allein, die Zukunft erscheint ungewiss, und Sorgen lasten schwer auf den Herzen. Angst und Hoffnungslosigkeit greifen um sich. Und ich lasse mich – wie viele andere, so mein Eindruck – leider leicht von einer diffusen Angst vor der Zukunft gefangen nehmen. Obwohl ich doch eigentlich weiß: Angst ist der denkbar schlechteste Lebensbegleiter. Deshalb brauche ich in solchen Zeiten einen Blick, der über dieses Düstere hinausgeht.

 

Hoffnung, die mich trägt, und Mut, der mich weitergehen lässt. Sonst bleibe ich erstarrt – wie ein Kaninchen vor der Schlange. Hoffnung ist dabei mehr als ein Gefühl. Hoffnung ist mehr als nur Optimismus oder die naive Vorstellung, dass schon alles gut wird. Wenn ich wirklich hoffe, dann vertraue ich ganz tief darauf, dass mein Leben mehr zu bieten hat. Mehr als die Summe der aktuellen Schwierigkeiten, in der wir alle derzeit zu stecken scheinen. Zu hoffen heißt: Das Dunkel hat nicht das letzte Wort. Jeder Morgen bringt neues Licht. Jede Krise birgt auch die Möglichkeit, zu wachsen und sich zu verändern.

 

Aber woher soll diese Hoffnung, woher kann dieses Vertrauen ins Leben kommen?

Ich denke: es braucht eine Gemeinschaft, die mich trägt; die mich erleben lässt: niemand muss mit seinen Ängsten und Sorgen alleine sein, auch ich nicht! Es ist eine Sackgasse, in schweren Zeiten zu denken, dass nur ich in dieser Situation bin. Dass niemand meine Ängste versteht. Denn das stimmt nicht! Jeder kämpft irgendwann mit Unsicherheiten, mit Fragen und Sorgen. Derzeit sicher eine Mehrheit in unserm Land. Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, aufeinander zuzugehen und davon zu erzählen. Sich mitzuteilen. Ein freundliches Wort, eine helfende Hand, ein offenes Ohr – all das bringt Licht in das Leben.

 

Als Christ glaube ich fest daran, dass niemand allein durch dunkle Zeiten gehen muss.

In der Bibel verspricht Gott:

Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht verzagt, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.

Gott sieht meine Ängste und Sorgen – und er sagt mir zu, dass er mich nicht verlässt.

Er gibt mir Kraft, er hilft mir und hält mich fest. Wie tröstlich!

 

Vielleicht spüre ich das nicht immer direkt, aber sein Versprechen steht. Mir hilft das dabei, bei allen Herausforderungen nicht den Mut zu verlieren.

Es hilft mir auch, das Gute nicht zu übersehen, das doch noch immer da ist:

·        Die kleinen Gesten der Liebe,

·        die Menschen, die für mich da sind,

·        die Kraft, die mich jeden Tag weitergehen lässt.

 

Ich kann, wie im Grunde jeder Mensch, diese Hoffnung weitergeben: durch Freundlichkeit, durch Mitgefühl, durch ein ehrliches Interesse am anderen.

 

Und wenn mir mal wieder laute Nachrichten über Krisen, Kriege und Konflikte die Ohren verstopfen, sodass ich meine, nichts mehr anderes hören zu können, dann, ja dann konzentriere ich mich auf eine innere Stimme. Die mir leise aber deutlich sagt:

Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht verzagt, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir.