Beiträge

Friedhofsgeschichten: Die Mahnung

Eine Friedhofsgeschichte: Die Mahnung.

Auf dem alten Friedhof St. Johann in Saarbrücken befindet sich die Grabstätte von Willi Graf. Daneben erinnert ein Gedenkstein an sein Vermächtnis: Willi Graf gehörte zur Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, eine Gruppe von Studenten und Studentinnen, die sich vor allem mit Flugblätter gegen die Gräueltaten der Nazis wehrte. Im Februar 1943 wurde Graf gemeinsam mit den Geschwistern Scholl verhaftet. Hans und Sophie Scholl wurden noch im selben Monat hingerichtet.

Es waren nicht die einzigen Todesurteile gegen Mitglieder der „Weißem Rose“, mit denen die Nazis auf die Flugblätter und die darin geäußerte Wahrheit zu den Verbrechen des Nazi-Regimes reagierten. Am heutigen 13. Juli jährt sich zum 80. Mal die Hinrichtung von Alexander Schmorell, der einer der Mitbegründer der „Weißen Rose“ war und mit Mitte 20 ermordet wurde. Willi Graf war zu diesem Zeitpunkt bereits ebenfalls zum Tode verurteilt worden. Das Urteil, die Hinrichtung durch Enthauptung, wurde drei Monate später vollstreckt. Auch Willi Graf wurde nur 25 Jahre alt. Nach dem Krieg wurden seine sterblichen Überreste von München nach Saarbrücken auf dem St. Johanner Friedhof überführt.                                           Neben dem Familiengrab steht nun dieser Gedenkstein, der an Willi Graf als Widerstandskämpfer gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime und seinen Mut erinnert – zur lebendigen Mahnung, dass es nie wieder zu einer solchen Diktatur in Deutschland kommen darf.