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Freiheit und Verantwortung

Gestern habe ich mit meiner Tochter telefoniert. Sie nimmt derzeit Medikamente, die ihr Immunsystem stark heruntersetzen. Seit Anfang März hat sie sich recht streng isoliert.

Daher reden wir jetzt oft über die neuen Freiheiten nach dem Lockdown.

Vor vier Wochen hat sie sich Mal zum Einkaufen raus getraut. Da waren noch alle sehr vorsichtig und blieben auf Abstand. Inzwischen wird es für sie schwieriger, ihre Wohnung zu verlassen. Alle machen sich jetzt locker und genießen die wieder erhaltenen Freiheiten. Der Abstand wird immer geringer und die Masken fallen.

Auch in der Gemeinde freuen wir uns natürlich, dass wieder Gottesdienste mit Menschen stattfinden können. Es ging zwar auch online, aber wie großartig war die Stimmung am ersten Sonntag mit zwei Gottesdiensten nacheinander, auch wenn nur je 45 Leute kommen konnten.

Dennoch spüre ich hier weiter eine Verantwortung. Gerade als Christen sollten wir doch alles tun, damit keine neue Welle mehr entsteht.

Der Apostel Paulus hat mal in einem Brief an Christen geschrieben: Freut euch zu jeder Zeit, dass ihr zum Herrn gehört. Und noch einmal will ich es sagen: Freut euch! Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren.

Güte und Freundlichkeit sind für mich derzeit tatsächlich auch alle Maßnahmen, die wir in den Kirchen treffen, um für unsere Mitmenschen keine Gefahr zu werden. Die Freude darüber, wieder Gottesdienste zu feiern darf keine Lockerungsübung werden.

Und da schadet es sicher nicht, mehr zu tun als unbedingt notwendig, und weiter aufeinander zu achten.