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Frauengeschichten: Frauenaufstand in der Rosenstraße

Blicken wir zurück auf Berlin, Ende Februar 1943.

Seit über zehn Jahren besteht die Nazi-Diktatur mit ihrer menschenverachtenden Rassenideologie. Am 27. Februar 1943 sollen durch die sog. Fabrik-Aktion in Berlin die letzten dort lebenden jüdischen Menschen verhaftet und in Konzentrationslager deportiert werden. Darunter sind etwa 2000 jüdische Männer, die sog. arische Ehefrauen oder Mütter haben. Dadurch waren sie bisher geschützt, auch wenn sie Zwangsarbeit verrichten müssen. Nun werden sie aus den Fabriken geholt und in Sammellager gebracht, von wo aus sie in den sicheren Tod verschleppt werden sollen. In einem Gebäude in der Rosenstraße werden sie zunächst inhaftiert. Und so gehen viele der beunruhigten Ehefrauen und Mütter in die Rosenstraße, um nach ihren geliebten Angehörigen zu fragen. Eine Woche lang protestieren sie dort.

Fordern friedlich, aber beharrlich die Freilassung ihrer Männer und Kinder.

1943 – zehn Jahre geht das Nazi-Unrechtsregime bereits unerbittlich gegen Widerstand und Staatsfeinde vor. Auch auf die Frauen werden Waffen gerichtet, aber sie bleiben trotzdem: Tag und Nacht, bis zu 1000 Frauen. Das Unfassbare geschieht: Am 6. März werden die ersten Gefangenen entlassen, nach und nach können alle Familienangehörigen wieder heimkehren. Ohne Konsequenzen für die Demonstrantinnen.

Beindruckend: Das waren ganz normale Frauen – und zugleich auch ganz besondere: Mit ihrer Liebe und Treue zu ihren jüdischen Männern und Kindern siegten sie schließlich über eine unbarmherzige Diktatur.