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„Faules“ Gotteslob

„Man kann Gott nicht allein mit Arbeit dienen, sondern auch mit Feiern und Ruhen.“ Das hat Martin Luther mal gesagt. Und zwar in einer Rede, die er zuhause am Esstisch vor seinen Gästen gehalten hat. „Man kann Gott nicht allein mit Arbeit dienen, sondern auch mit Feiern und Ruhen.“ Mir gefällt dieser Spruch richtig gut. Denn er sagt doch, dass es gut ist, auch mal Pause zu machen und fünfe gerade sein zu lassen. Und das ist genau das Gegenteil von dem wie es sonst meistens läuft. Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen nur mit sich zufrieden sind, wenn sie viel leisten. Auch deshalb, weil sie von anderen in erster Linie wegen ihrer Leistung beurteilt werden. Und ich merke, dass dieses Leistungsdenken mehr und mehr auf mich abfärbt. Dass ich ein schlechtes Gewissen kriege, wenn ich mal für zwei Stunden in der Sonne sitze oder mit meinen Kindern rumalbere. Dann ertappe ich mich immer öfter dabei, dass ich denke: Heute warst Du nicht so produktiv wie Du hättest sein können.

„Man kann Gott nicht allein mit Arbeit dienen, sondern auch mit Feiern und Ruhen.“ Das heißt: Arbeit, Feiern und Ruhen – alles drei gehört zusammen.  Nur zu arbeiten, das macht krank, da fehlt der Ausgleich. Wer nur arbeitet, der fühlt sich am Ende einfach nur leer, ausgebrannt. Andererseits: Wer nur feiert, der fühlt sich auch nicht unbedingt glücklich. Es fehlt ihm das Produktive. Das Gefühl: Ich habe etwas geschafft. Und wer nur ruht, dem wird irgendwann langweilig. Und das ist auch nicht das Wahre.  Es kommt also auf das richtige Verhältnis an.

Wie das im Einzelfall aussieht, ist bei jedem verschieden. Das können nur Sie für sich selbst herausfinden. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei.