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Fahr´n, fahr´n, fahr´n auf der Autobahn…..

Einspieler:
„Wir fahr´n, fahr´n, fahr´n auf der Autobahn…”

 

Der Elektropop-Song „Autobahn“ der Gruppe Kraftwerk hat in den 80er Jahren meine Studentenzeit geprägt. Reduzierte Melodiefragmente mischen sich mit Soundeffekten und einem von allen Emotionen befreiten Sprechgesang. Alles kalt und eintönig. Und doch erzählen Kraftwerk eindrucksvoll eine Geschichte. Es sind auf- und abschwellende Töne zu hören, welche vorbeifahrenden Autos ähneln. In der Originalversion, die über 20 Minuten dauert, wird die Monotonie einer langen Autofahrt simuliert. „Die Fahrbahn ist ein graues Band. Weiße Streifen, grüner Rand“, heißt es da.

In einem Kommentar zu dem Lied auf  YouTube meint ein englischsprachiger Hörer als Text zu hören: Wir haben „fun-fun-fun“ auf der Autobahn, also Spaß. Aber das Gegenteil ist der Fall, verbessert ihn ein deutscher Kommentator, es heiße einfach nur „fahrn-fahrn-fahrn auf seelenloser Betonpiste“. Mit Spaß hat also Autofahren nicht unbedingt zu tun. Auch mir macht Autofahren nicht immer Freude, etwa nachts, wenn ich leicht geblendet bin oder tagsüber, wenn ich im Stau stehe.

Deshalb ist es gut, dass die kirchliche Aktion „Autofasten“ auch in diesem Jahr wieder am heutigen Aschermittwoch im Saarland eröffnet wird. Evangelische und katholische Kirche schlagen vor, in der Fastenzeit einmal auszuprobieren, wieviel Auto wirklich nötig ist. Ob man nicht  auch einmal gut auf den PKW verzichten kann. Im 20. Jahr der Klima-Aktion Autofasten kann jeder Teilnehmende in der Zeit von heute bis Ostersonntag selbst entscheiden, wie es ist, mobil ohne Auto zu sein.

Auch ich habe das Auto im letzten Jahr stehen lassen: Im Bus habe ich meine Umgebung neu wahrgenommen: Menschen sprechen mich an, Gespräche entstehen, die sonst nicht stattgefunden hätten. Aber auch auf dem Fahrrad zur Arbeit zu radeln tut gut. Und zu Fuß gehen lässt mich die Jahreszeiten intensiver erleben. Die Umwelt wird geschont. Wollen Sie nicht auch mitmachen? Wenn wir ohne Auto mobil sind, vermeiden wir, was die Band Kraftwerk mit folgenden Worten betrauert: „Vor und liegt ein weites Tal. Die Sonne scheint mit Glitzerstrahl“. Das nimmt der Fahrer nicht wahr, denn:

 

Einspieler und fade out:
„Die Fahrbahn ist ein graues Band. Und wir fahr´n,  fahr´n, fahr´n auf der Autobahn…“