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Ewigkeitssonntag

Heute, am letzten Sonntag im Kirchenjahr, feiern die evangelischen Kirchen den Totensonntag oder wie er heute meist genannt wird: Ewigkeitssonntag. An diesem Tag stehen Bibeltexte im Mittelpunkt der Gottesdienste, die von der Ewigkeit sprechen. Und das Gedenken an die Menschen, die im vergangenen Jahr gestorben sind.

Für viele ist dieser Tag damit verbunden, die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen zu schmücken. Oft mit der ganzen Familie besucht man den Friedhof und spricht dort am Grab mit den Kindern oder Enkeln über die Menschen, die hier begraben wurden. So bleibt die Erinnerung an Menschen wach, die vor uns gelebt haben. Und auch das Bewusstsein, dass unser Leben hier auf dieser Welt begrenzt ist.

Mir gefällt sehr, dass aus dem Totensonntag mit seinem Schwerpunkt auf der Trauer um Menschen, die ich loslassen musste, im Laufe der Zeit der Ewigkeitssonntag mit der Perspektive der Hoffnung geworden ist. Denn das ändert auch meine persönliche Perspektive. Wenn ich mein Leben mit der Hoffnung auf ein ewiges Leben in der Herrlichkeit Gottes gestalte, lebe ich auf ein Ziel hin, für das es sich zu leben lohnt.

Aber was ist eigentlich „ewiges Leben“? Heißt das, dass das Leben dann nie aufhört?

Sicher der erste Gedanke, der einem kommt. Doch in der Bibel ist „ewig“ eigentlich gar kein Zeitbegriff, sondern ein Qualitätsbegriff. Christen glauben, dass Gott durch Jesus Christus ein Leben schenkt, das so stark ist, dass es der Tod nicht mehr überwinden kann.