Beiträge

Etwas übriglassen

Schon merkwürdig, dass sowas wie „Ernteanweisungen“ in der Bibel stehen. Noch überraschender: In den Ernteanweisungen für das Volk Israel werden die Bauern angewiesen, die Felder nicht ganz bis in die Ecken abzuernten und auch keine Nachlese zu halten.

Lasst auf euren Feldern etwas übrig für die Armen und die Fremden in eurem Land. Die können sich mit der Nachlese dann holen, was sie zum Leben brauchen.

Ein schöner Gedanke! Einfach etwas übriglassen, damit die Armen und Fremden sich versorgen können.

Also nicht einfach ein Almosen geben, sondern: Hilfe zu Selbsthilfe. Denn die Nachlese, das war harte Arbeit.

Warum sagt Gott so etwas?

Ich nehme an, weil er mich kennt. Weil er weiß, wie schwer ich mich damit tue, etwas abzugeben. Etwas weitergeben, obwohl ich es mir doch erarbeitet habe – das fällt mir schwer.

Aber es ist ein Zeichen: „Gott, ich habe verstanden. Letztlich kommt doch alles von Dir. Und ich danke dir, dass du mich beschenkt hast und nicht auf eine Nachlese angewiesen bin.“

Spannend auch, dass es nicht nur die Armen sind, die Gott im Blick hat.

Auch für die Fremden, die zu uns kommen soll ich etwas übrighaben.

Es fällt mir tatsächlich nicht leicht so zu handeln, aber ich habe schon häufig genau an dem Punkt einen großzügigen Gott erlebt.