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Mir reicht es

Pandemie, Klimawandel – und jetzt auch noch ein Krieg mitten in Europa.

Nö – nicht das auch noch, hab ich gestöhnt. Mir reichts mit den Katastrophen. Ich will nicht weiter Angst haben. Ich will doch nur mal aufatmen, bald ist Frühling!

Aber nein, schon wieder schrecklichen Bilder. Bomben, Zerstörung, Tod.

Damit habe ich nicht gerechnet. Nicht in Europa. Zu verwoben die Beziehungen, wirtschaftlich, kulturell – und ja, auch in der kalten Abwehr von zu uns vor Krieg und Armut flüchtenden Menschen aus anderen Erdteilen.

„Wir sind in einer anderen Welt aufgewacht.“ Das hat die deutsche Außenministerin gestern gesagt.

Ende einer Illusion. Europa ist keine Insel der Seligen, kein Haus des Friedens. Kein Primat der Vernunft. Eroberungskrieg wie aus vergangenen Jahrhunderten.

Hätten wir wissen können, die Außenministerin und ich: Die Welt war immer schon zerrissen, ungerecht, verletzt. Gestern wie heute. Steht sogar in der Bibel.

Menschen müssen in ihr leben, leiden – und daran arbeiten, dass es besser wird. Daran kann man verzweifeln, den Glauben an die Menschheit und an Gott verlieren.

Ja, manchmal fühle ich das in mir – und erschrecke über diesen mickrigen Glauben.

In der Bibel, beim Propheten Jesaja, heißt es:

Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht Gott.

Mich tröstet das. Und gibt Kraft, weiter zu hoffen, weiter mich einzusetzen, weiter zu lieben.