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Erntedank

Gerade mal ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften sie noch. Und sie machen nur noch Null Komma Fünf der Bevölkerung aus. Und trotzdem feiern Sie heute. Die Rede ist von den Bauern und Winzern. Viele von ihnen gehen gerade heute – am Erntedankfest – in die Kirche und danken Gott für das, was sie von ihren Feldern und ihren Weinbergen in die Scheunen und Keltern bringen konnten.

Die Ernte wird immer schwieriger: Wetterkapriolen setzen dem Getreide, Obst und Gemüse zu. Und Preisschwankungen sorgen dafür, dass Bauern oft genug in Existenznot kommen, weil sie ihre Erzeugnisse zu Dumpingpreisen verkaufen müssen. Und wäre das nicht schon schlimm genug, sinkt auch noch ihr Ansehen in der Bevölkerung: Oft genug werden sie pauschal als Tierquäler und Bodenvergifter hingestellt. Dass viele Verbraucher eigentlich kaum bereit sind, vernünftige Preise für Lebensmittel zu zahlen, darüber redet kaum jemand.

Darum ist mir heute eines wichtig. Ich möchte den Bauern und Winzern Danke sagen. Denn sie sorgen dafür, dass ich regional Fleisch, Wurst, Obst, Gemüse und Getreide einkaufen kann. Und sie pflegen die Hälfte der Fläche in Deutschland: der Wechsel von Feldern, Wiesen und Wald ist nämlich kein Naturprodukt, sondern die Folge harter Arbeit.

Darum feiere auch ich heute Erntedank. Um den Bauern und Winzern zu danken. Und natürlich Gott, der eigentlich uns alle beauftragt hat, seine Schöpfung zu bebauen und zu bewahren.