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Ernte sei Dank

So ein Garten hat schon seine eigenen Gesetze. Ich war Ende August schon kurz davor meine Hochbeete leer zu räumen und zu sagen „das war´s jetzt mit der Ernte“. Salate und Kohlrabi haben gut geschmeckt, aber mehr will trotz Gießen bei diesen Temperaturen wohl nicht angehen. Und jetzt, heute an Erntedank, schaue ich nach dem Regen der letzten Wochen tatsächlich doch noch auf wachsende Auberginen und Zucchini und Tomatenpflanzen, die voller neuer Blüten hängen. Auch wenn mich das sehr freut, denke ich heute vor allem an die, die im großen Stil doch vergeblich auf ein Ernte-Happyend. Ihr seid bestimmt in den Sommermonaten auch an diesen braunen vertrockneten Maisfeldern vorbeigekommen. Viele Landwirte müssen jetzt Viehfutter zukaufen, um über den Winter zu kommen. Und wer die Kühe sonst im Sommer auf den saftigen Wiesen grasen ließ, der musste in diesem Jahr teilweise schon auf gelagertes Winterfutter zugreifen. Zu ausgedorrt waren die Weiden.

Und gerade, weil Ernte also keine Selbstverständlichkeit ist, gerade deshalb ist das Erntedankfest in diesem Jahr so wichtig. Ein demütiges Danken, für gefüllte Kühlschränke und frisches Brot in den Regalen. Ein Dank an alle Landwirtinnen und Landwirte, die trotz dieser wachsenden Unsicherheit säen, anbauen und vertrauen.