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Erinnerungsschätze

Vor einer Weile hab‘ ich meine alte Schatzkiste ausgegraben. Das ist so ‘ne Box, da hebe ich Erinnerungsstücke auf. Alte Eintrittskarten, Steine und Muscheln aus anderen Ländern, Schlüsselanhänger, eben alles Mögliche. Da ist auch ein alter Skipass von mir drin. Ich war nämlich als Kind mit Mama und Opa fast jedes Jahr zum Skiurlaub in der Schweiz, am unteren Zipfel Richtung Italien. Mein Opa erinnert mich bei vielen Gelegenheiten immer wieder daran, wie ich als Kind gestaunt habe, als ich das erste Mal die Ausläufer der Alpen vor mir gesehen hab: große Augen hätte ich gemacht, weil ich noch nie so hohe Berge gesehen hatte. Noch nie so viel glitzernden Schnee auf so hohen Bergen, noch nie das dunkle Tannengrün an den Berghängen.

Und dann: der glitzernde St. Moritzer See. Komplett zugefroren, mit Pulverschnee bedeckt, funkelnd in der Morgensonne. Ich erinnere mich: Das hat mir die Sprache verschlagen. Aus meinem Kindermund kam damals nur: „Uiuiui!“ erzählt Opa.

Die Erinnerung an solche Augenblicke machen mich demütig. Demütig vor den wunderschönen Dingen, die Gott geschaffen hat. Ob Gott selbst staunt bei solcher Schönheit?