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Entschuldigung

Entschuldigung. Liebe Hörerinnen und Hörer:  Es tut mir wirklich leid. Es tut mir leid, dass ich neulich keine Zeit für meine Nachbarin gehabt hab. Es tut mir leid, dass ich letztens meine Freundin angelogen habe. Und es tut mir leid, dass ich früher oft ungerecht zu meinen Eltern gewesen bin. Vieles, was ich gesagt und getan habe, das tut mir im Nachhinein ehrlich leid. Und das, was ich nicht gesagt und was ich nicht getan habe, manchmal sogar noch mehr.

Aber meistens, wenn mir etwas leidtut, dann sagen ich halt einfach „Entschuldigung“. Fast schon wie ein Zauberwort, und dann soll alles wieder wie vorher sein. Aber ganz ehrlich – so einfach ist das meistens doch nicht. Und das liegt vor allem daran, glaube ich, dass ich mich selbst gar nicht entschuldigen kann. Das muss nämlich jemand anderes für mich tun. Ja, ich kann zwar um Entschuldigung bitten. Ob mir aber dann auch wirklich verziehen wird, das ist eine ganz andere Frage. Und ob dann wieder alles wie vorher wird, noch eine ganz andere.

Um Entschuldigung bitten. Dafür muss man über seinen eigenen Schatten springen. Über sich selbst hinauswachsen und sich selbst Fehler eingestehen. Das ist unangenehm. Das kostet Mut. Das kostet Kraft. Und das kostet Überwindung. Aber es lohnt sich. Bei meiner Nachbarin, meiner Freundin, meinen Eltern – da kann ich noch hingehen. Da kann ich das Gespräch suchen. Da kann ich das alles vielleicht noch in Ordnung bringen. Und das will ich heute wirklich versuchen

Und Sie? Haben Sie noch etwas offen? Trauen Sie sich. Machen Sie heute den ersten Schritt. Es lohnt sich. Und vielleicht ist es morgen schon zu spät dafür.