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Endlich Ferien

Endlich Ferien. Ich dachte immer, Ferien käme vom französischen „faire rien“, „nichts tun“. Die Erklärung gefällt mir gut – leider stimmt sie nicht. Ferien kommt vom lateinischen „feriae“, „Festtage“. Auch nicht schlecht.

Stimmt beides nicht, sagen viele Eltern. Schulferien sind Stress. Sechs Wochen Schulferien im Sommer. Mehr als weitere sechs Ferienwochen übers Jahr. Wie sollen normale Arbeitnehmer für mehr als ein Vierteljahr die Betreuung ihrer Kinder organisieren? Wenn ein Elternteil nicht erwerbstätig ist, mag’s ja noch gehen. Aber für Alleinerziehende? Oder wenn beide arbeiten? Oder keine Großeltern greifbar sind? Irgendwie scheint’s ja zu funktionieren, ist aber eine organisatorische Herkulesaufgabe. Nichts mit Müßiggang und Festtagen.

Immer mehr Eltern fordern deshalb, zumindest die Sommerferien zu verkürzen. Unterstützung finden sie, man höre und staune, von immer mehr Lehrerinnen und Lehrern. Die beklagen nämlich, dass die Schüler nach den langen Ferien vieles vergessen haben und lange brauchen, bis sie wieder im Lernmodus sind.

Es geht auch anders. In den Niederlanden und in Österreich wird bei verkürzten Sommerferien mit flexiblen Ferienkonten experimentiert. Zumindest teilweise können Eltern und Schüler ihre Ferien selbst festlegen. Da muss natürlich auch der Unterricht flexibler werden. Aber gehen tut das.

Ok. So weit sind wir noch lange nicht. Bis dahin ein Tipp. Nicht nur die Kommunen, auch die Kirchen bieten günstige Ferienprogramme und Freizeiten für Kinder an. Für die Kinder sind solche Ferien zwar kein Müßiggang. Aber garantiert Festtage.