Emma und Papa: Weihwasser oder Weinwasser?

„Heute waren wir mit Frau Winkler im Reli-Unterricht in einer katholischen Kirche. Stell dir vor, da gibt’s Weihwasser! Oder gibt’s das bei uns Evangelischen auch?“ Mit diesen Worten setzt sich Emma im Auto auf die Rückbank. Ihr Vater holt sie von der Schule ab. Und Emma erzählt ihm, dass Weihwasser vom Priester gesegnetes Wasser ist.
Der Vater muss schmunzeln, denn er erinnert sich an Emmas Taufe in der evangelischen Kirche. Die war auch mit Wasser, aber ohne spezielle Segnung vorher. Ganz klein war Emma damals. Die Kinder vom Kindergottesdienst standen um das Taufbecken. Die Taufkerze, selbstgebastelt, hielt Emmas Pate, der Andreas. Dann hat der Pfarrer Haßtenteufel noch eine ziemlich lange Ansprache gehalten. Erst danach kam endlich die Taufe mit Wasser. Und ausgerechnet da fing Emma an zu weinen. Vor Schreck. Und deshalb sagten alle, die dabei waren: das war ein richtiges „Weinwasser“!
Das hat er Emma erzählt. Im Auto, bis sie zu Hause angekommen waren.
„Papa, ob mit Weihwasser oder Weinwasser getauft, wichtig ist – hat Frau Winkler gesagt: ein getauftes Kind steht unter dem besonderen Schutz Gottes. Und ich glaube, dem Gott ist es egal, ob ein Kind dabei weint oder nicht“. Und da hat die Emma recht.