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Eine ganz andere Wärme

„Ach, das ist eben doch eine ganz andere Wärme!“ Irgendwann fällt zwangsläufig dieser Satz, wenn ich mich mit jemandem über unseren Holzofen unterhalte. Seit einem Jahr steht er nun bei uns im Esszimmer. Doch erst dieses Jahr ist er während der kalten Tage so richtig zum Einsatz gekommen. Einmal angezündet, knistern die Flammen hinter der feuerfesten Scheibe und verbreiten eine wohlige Wärme. Ja, wer mit Holz heizt merkt schnell: „Das ist eben doch eine ganz andere Wärme!“ Das sagt auch mein Nachbar und fügt dann noch hinzu: „Holz wärmt mindestens vier Mal!“

Da hat er Recht! Zuerst beim Schlagen und Hacken, dann beim Zerkleinern, dann beim Stapeln und Verstauen und schließlich: Beim ins Haus schleppen. Bis das Holz schließlich im Ofen brennt, wird einem schon ein paar Mal warm.

Neulich beim Holzhacken ist mir etwas aufgefallen. Die Holzscheite mit Astlöchern machen besonders warm. Warum? Weil ich mich bei denen besonders anstrengen muss, um sie mit der Axt in ofenfreundliche Stücke zu zerteilen. Das Holz mit Verästelungen ist ganz besonders stark. Ähnlich ist es bei uns Menschen. Wir haben umso mehr Halt, je mehr unser Leben verästelt ist: Mit Familie, mit Freunden, dem Partner, den Kollegen usw.

Hinzu kommt für mich noch eine Verästelung, die mir ganz besonders wichtig ist: Nämlich die mit Jesus und damit zu Gott. In einem meiner Lieblingslieder im Gesangbuch gibt es eine passende Strophe dazu: „Zweige wachsen viele aus einem Stamm. Unser Stamm heißt Christus. Zweige wachsen viele aus einem Stamm und wir sind eins durch ihn.“ Stimmt! Ein Ast hängt auch nicht einfach so in der Luft. Und ich auch nicht! Ich hänge an meinem Stamm. An Gott. Mit ihm bin ich verwachsen. Er ist mein fester Halt im Leben.

Dieser Gedanke wärmt mich. Natürlich anders als ein Stück Holz, das ich in den Ofen lege. Nicht äußerlich, sondern von innen. „Und das ist eben doch eine ganz andere Wärme!“