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Ein Jahr bist du nicht mehr

Ein Jahr bist du nicht mehr da und ich frage mich nicht warum, denn es macht ja doch keinen Sinn. Du hast auch nicht nach dem warum gefragt. Nur nach dem „was jetzt?“ Und niemand hat verstanden, wie du das machst.

Ein Jahr bist du jetzt weg und ich wüsste gerne, wo genau. Für mich bist du an einem Ort, an dem du deine Angst nicht mehr verstecken musst. Dort, wo dein Optimismus nicht als Verdrängung bezeichnet wird. Deine Stärke nicht als Schwäche gesehen wird. Und wo du deine Schwächen zulassen kannst.

Ich weiß nicht, wo du bist, aber du wusstest ganz genau, wohin es geht. Immer nach vorne, nie zurück. Keine Reue, kein Zweifel. Aber dein Glaube, der dich trägt. Durch das Leben, durch die Krankheit, während deiner langen und doch kurzen Reise.

Ein Jahr und doch ist es, als wäre es gestern, dass du bis zum Ende wie immer warst. Und dann auf einmal für einen ganz kleinen Moment ganz du selbst.

Wo auch immer du bist, du wusstest, du bleibst hier. Hier, bei mir und den anderen, die es nicht verstehen. Die dein Lachen vermissen und deine Art. Die versuchen, dein Leben zu feiern, weil du nicht wolltest, dass wir trauern. Wir versuchen es.

Ein Jahr bist du jetzt nicht mehr hier und vielleicht werde ich irgendwann verstehen, wo du bist. Aber ich weiß, du bist dort sicher und frei. Genauso, wie du immer sein wolltest.