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Ein ganz normaler Junge

Eigentlich ist er ein ganz normaler Junge. 10 Jahre, 5. Schuljahr, ein bisschen schüchtern.  Gut, „normal“ nicht im üblichen Sinne: Seine Eltern sind ziemlich reich. Er läuft in der Öffentlichkeit manchmal rum wie ein kleiner Erwachsener: Maßanzug, Krawatte usw.  Vermutlich verfügt er auch über wesentlich mehr Taschengeld als andere Kinder seines Alters. Immerhin: Als sein Vater neulich aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt ziehen musste, entschied die Mutter, mit dem Sohn in seiner Geburtsstadt zu bleiben, damit er noch das Schuljahr dort zuende machen kann. Also keine Privatschule oder so was, obwohl die Eltern sich das sicher leisten könnten.

Sein Vater ist – wie es in den Medien heißt – der „mächtigste Mann der Welt“. Der Junge heißt Barron Trump. Und weil viele Menschen seinen Vater ablehnen oder sogar hassen, lassen sie das seinen Sohn fühlen:  Seine Mitschüler in New York, der Stadt, die sich mit großer Mehrheit gegen Donald Trump entschieden hat, mobben ihn. Kommentatoren in den großen Medien nennen den Zehnjährigen einen „sehr attraktiven zukünftigen Vergewaltiger“ oder den „nächsten zu Hause geschulten Todesschützen“.  Sie zielen auf seinen Vater, schlagen aber den Sohn. Die Tochter von Hillary Clinton, der Gegnerin seines Vaters, hat ihn in Schutz genommen: „Er verdient die Chance, ein Kind zu sein – so wie jedes andere Kind auch“.

Für den Propheten Hesekiel aus der Bibel war das schon vor 2500 Jahren der Wille Gottes. Hesekiel schreibt: „Die Väter haben saure Trauben gegessen, aber den Kindern sollen nicht die Zähne davon stumpf werden“ [Hes 18, 2f – verkürzte Formulierung]