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Ehrfurcht vor dem Leben

Musiker, Philosoph, Arzt, Theologe – die Liste seiner Berufe ist lang. Und in jedem davon war er versiert und engagiert. Ein ausgezeichneter Mann und Friedensnobelpreisträger. Sein Name: Albert Schweitzer. Morgen würde er seinen 147. Geburtstag feiern. Geboren wurde Schweitzer 1875 im Elsass. Dort ist er auch aufgewachsen. 1913 dann ist er, 38 Jahre alt, nach Afrika gegangen. Genauer: Nach Lambarene in Gabun und hat dort sein berühmtes Urwaldhospital gegründet. Ein Krankenhaus für die einheimische Bevölkerung.

Oft haben Menschen Albert Schweitzer gefragt: Warum machen Sie das? Warum stecken Sie so viel Kraft und Mühe in ein Krankenhaus irgendwo im afrikanischen Dschungel, wo Sie doch viel bequemer und luxuriöser in Europa leben und arbeiten könnten?

Albert Schweitzer hat dann geantwortet: Weil ich „Ehrfurcht vor dem Leben“ habe. Er war der Meinung: Wer über die Welt und sich selber nachdenkt, merkt, dass alles, was ihn umgibt, Pflanzen, Tiere, Mitmenschen, genau gleich am Leben hängt wie er selber. Schweitzer hat diese Erkenntnis in einem prägnanten Satz so formuliert: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Wer das begriffen hat – so Schweitzer – der muss allem Leben in Liebe begegnen. Und Albert Schweitzer war konsequent. Irgendwann ist er selbst Vegetarier geworden, damit kein Tier für ihn sterben muss. Zitat: „Meine Ansicht ist, dass wir, die für die Schonung der Tiere eintraten, ganz dem Fleischgenuss entsagen und auch gegen ihn reden.“ Zitat Ende. Für Schweitzer war klar: Die Ehrfrucht vor dem Leben erwächst aus der Achtung vor Gott, denn er ist es, der jedem Wesen das Leben schenkt. Deshalb kommt es für Schweitzer darauf an, allem Leben und dem Schöpfer Achtung entgegenzubringen.

1965 ist Albert Schweitzer 89-jährig in Lambarene gestorben. Erst ein Jahr zuvor hatte er einem anderen Arzt die Leitung des Krankenhauses übertragen, das bis heute existiert. Jährlich werden dort mittlerweile tausende Menschen stationär und ambulant behandelt. All das wäre wohl nicht so ohne Albert Schweitzer, den gelehrten Menschen mit seiner großen Ehrfurcht vor dem Leben.

 

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