Beiträge

Effata

Haben Ihnen auch schon einmal die richtigen Worte gefehlt? Beim Urlaub im Ausland kann man sich da meist noch mit witzigem Denglisch retten. Oder mit Händen und Füßen. Zumindest wenn’s um die Bestellung im Restaurant geht. Bei der Frage nach dem Weg wird’s schon komplizierter. Und wer schon einmal im Ausland beim Arzt gewesen war, der weiß, wie weh es tut, nicht sagen zu können, wo es weh tut.

Und dieses Gefühl erlebe ich nicht nur beim Arztbesuch im Urlaub, da hilft manchmal schon ein Wörterbuch. Dieses Gefühl habe ich auch viel zu oft bei meiner Familie, bei meinen Freunden und bei meinen Kollegen. Wenn ich einfach nicht sagen kann, was mir auf dem Herzen liegt. Wenn ich zum Sprechen ansetze, stocke, und doch wieder schweige. Wenn die richtigen Worte einfach nicht kommen wollen. Dann tut das weh. Und wenn es wirklich weh tut, dann fehlen oft die richtigen Worte.

In der Bibel wird die Geschichte erzählt, wie Jesus einmal einen Menschen geheilt hat, der auch Schwierigkeiten hatte, Worte zu finden. Und dazu noch taub war. Er hat ihn weggeführt von der Menge und berührt.

„Effata!“ hat er gesagt. Das heißt: „Öffne dich“.

Und der Mensch konnte zum ersten Mal in seinem Leben richtig hören und fließend sprechen.

Jesus hat nicht gesagt: „Sprich! Ringe um die richtigen Worte!“

Er hat nicht gesagt: „Hör zu! Pass auf, was ich dir zu sagen habe.“

„Effata“ hat er gerufen. „Öffne dich.“

Manchmal glaube ich, dass mein Ringen um die richtigen Worte viel damit zu tun hat, dass ich mich eben nicht öffnen will. Was, wenn mir die Reaktionen nicht gefallen? Wenn es nicht hilft, sondern mehr schadet? Wenn ich mich angreifbar mache, wenn ich die Freundschaft riskiere, wenn ich am Ende mehr kaputt mache, als das es hilft? Wenn ich…

„Effata – Öffne dich!“