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Durst

Wie ist das Wetter bei Ihnen? Letztes Jahr Mitte Juli hat ja eine Hitzewelle eingesetzt mit neuen Rekordwerten.  Deutschland hatte Durst, zumindest die Wälder, die Felder. Trinkwasser war immer noch da, aber die Talsperren wurden merklich leerer.

In vielen anderen Ländern der Welt wird es nach mehreren Dürrejahren noch schwieriger. Zum Beispiel in Israel. Aber da war die Wasserlage schon immer problematisch. In der Bibel geht es deshalb oft um dieses Thema. „Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser“ heißt es zum Beispiel im berühmten Psalm 23.

Im Februar, ganz knapp vor dem Lockdown, war ich in Israel. Zwischen Jerusalem und dem Toten Meer habe ich einen Hirten durch die Wüste ziehen sehen. Unglaublich, dass der seine Herde dort durchkriegt. Da ist nichts. Kein Grashalm, kein Wasser. Unmöglich eigentlich.

So meine ich. Aber der Hirte jedoch greift auf Jahrhunderte altes Wissen zurück. Er findet Wasser und Nahrung. Darauf dürfen sich die Schafe verlassen. Der Hirte weiß, was er tut.

Ich musste während des Lockdowns oft daran denken. Wenn mein eigener Durst so groß wurde. Der Durst nach Gesellschaft, nach Kino, nach Theater, nach einem schönen Essen im Restaurant. „Denk an die Schafe in Israel“ habe ich mir gesagt „die müssen auch vertrauen, dass sie auf einem sinnvollen Weg sind und es bald wieder Wasser geben wird“. Ja, diese uralten Sprüche aus der Bibel verstehen wir oft erst, wenn es uns selbst betrifft.

In diesem Sinne: Einen erfrischenden Sommertag für Sie!