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Doofes Schaaf

In letzter Zeit schaue ich nicht mehr gerne Nachrichten.

Hier steigende Corona-Zahlen. Da Flüchtlingsströme und Push-Backs. Dort Bürgerkrieg.

Und dann noch die Klimakrise. Wann ist die Welt eigentlich so kompliziert geworden?

Ich sehne nach einem, der weiß, wie das Leben funktioniert. Einer der gottseidank doch noch die einfache Antwort auf all die komplizierten Probleme gefunden hat und dem man vertrauen kann, ohne sich selbst Gedanken machen zu müssen. So eine Art Hirte, dem ich folgen kann und ich weiß: Der passt auf seine Schäfchen auf.

Zumindest solange bis dem einen oder der anderen dann irgendwann doch auffällt, dass ich in diesem Bild ziemlich unschmeichelhaft wegkomme. „Du blödes Schaaf“ ist am Ende halt doch nicht das schönste, was man über mich sagen kann. Wie eine kopflose Herde Schafe einer fixen Idee hinterherrennen, das kann nicht die Lösung geben. Auch wenn es die

falschen Hirten überall zu geben scheint. Ganz im Gegensatz zu den scheinbar einfachen Lösungen für all die komplizierten Probleme unserer Zeit.

Der Apostel Paulus schreibt: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Nachrichten schaue ich immer noch nicht gerne. Aber Angst habe ich keine. Weder vor der Impfung, die Leben retten kann, noch vor dem Klimaschutz, der die Zukunft unserer Kinder sichert, und auch nicht vor Flüchtlingen, die hier in Europa verzweifelt neue Heimat suchen.

Nicht solange Gottes Geist mir Kraft gibt zu lieben. Und ich all den komplizierten Problemen und falschen Hirten einfach mit überlegter Gelassenheit entgegentreten kann.