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„Die Vergangenheit muss reden und wir müssen zuhören. Vorher werden wir und sie keine Ruhe finden.“ (Erich Kästner)

„Die Vergangenheit muss reden und wir müssen zuhören. Vorher werden wir und sie keine Ruhe finden.“

Das schreibt Erich Kästner in seinem literarischen Tagebuch, das 1961 erscheint. Darin hält er seine Erfahrungen mit den letzten Monaten des Nazi-Unrechtsregimes fest und beschreibt die erste Zeit der Besatzung. Kästner, dessen Bücher von den Nazis als „undeutsch“ verbrannt wurden, der ein Schreibverbot erhielt und mehrfach von der Gestapo verhört wurde, erzählt in diesem Tagebuch mit Sarkasmus von der Bürokratie, die bis zuletzt im zusammenbrechenden sog. Dritten Reich bestand. Erich Kästner hält die unzähligen Gräueltaten und schweren Kriegsverbrechen der letzten Kriegsmonate, aber auch Vergewaltigungen durch die Besatzer fest.

„Die Vergangenheit muss reden und wir müssen zuhören. Vorher werden wir und sie keine Ruhe finden.“

Zuhören, versuchen zu verstehen, welch unfassbares Leid ein Unrechtsregime mit sich brachte, dazu aus den unterschiedlichen Lebensperspektiven erzählen lassen. Menschen und ihre Berichte, Dokumente, Briefe, Zeitzeugenerfahrungen wertschätzen. Reden lassen – und zuhören – denen, die mitliefen, denen die Opfer wurden oder die Täterinnen und Täter waren oder denen, die überlebten. Sagen und zuhören, damit so etwas nie wieder geschieht! Damit solche Worte über die Vergangenheit Hilfe und Orientierung werden für eine gerechtere und friedlichere Gegenwart und Zukunft.