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Die fetten Jahre sind vorbei

Hätten wir die aktuelle Krise in Europa vor ein paar Jahren schon erkennen können, hätte sicher mancher mehr gespart oder zurückgelegt. Hätte, hätte Fahrradkette!

Neulich sagte ein Freund: “Na ja, die fetten Jahre sind vorbei!”

Diese Redensart stammt aus der Bibel: Josef ist nach turbulenten Verwicklungen als Sklave in Ägypten gelandet. Er hatte von Kindheit an die Fähigkeit, Träume zu deuten. Das war in Ägypten vorteilhaft für ihn. Denn der mächtige Herrscher Ägyptens, der Pharao, hatte einen Traum: Er sah sieben fette Kühe, die dann von sieben mageren Kühen gefressen wurden. Seine Berater konnten den Traum nicht deuten. So bringt man Josef in den Palast. Er deutet den Traum und erklärt dem Pharao, dass nun sieben gute Jahre mit reichen Ernten kommen, dann allerdings sieben weitere Jahre mit Missernten. Josef empfiehlt dem Pharao, in den fetten Jahren Korn einzulagern, damit das Volk in den mageren Jahren nicht hungern muss. Josef wird vom Pharao beauftragt, diese Einlagerung von Korn umzusetzen. Das Projekt hat Erfolg, und Josef wird zu einem der mächtigsten Männer Ägyptens.

Die fetten Jahre sind vorbei. Offensichtlich eine Erfahrung, die Menschen zu allen Zeiten machen müssen. Und bewältigen müssen. Wie können wir das, was uns heute an Mitteln zur Verfügung steht, so einsetzen und verwalten, dass auch dann, wenn die Mittel weniger werden, nicht gleich eine Katastrophe eintritt? Wir leben nicht in Zeiten, wo mächtige Männer an der Spitze alles regeln. Oder auch nicht regeln. In einer Demokratie ist die Lösung dieses Problems eine Aufgabe für uns alle.

Die fetten Jahre sind vorbei.