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Dickes Fell

„Na, da brauchst Du aber ein dickes Fell“. Sagt man so, oder? Zum Beispiel wenn sich einer bei einer WhatsApp im Ton vergreift. Oder wenn alle mich komisch anschauen, weil ich eine Meinung vertrete, die die anderen nicht teilen. Und auch der ewige Streit mit dem einem aus dem Freundeskreis, mit dem man immer streitet – all das geht an die Nieren. Manchmal reicht schon ein flapsiger Satz, und der Tag ist gelaufen. Da brauche ich ein dickes Fell, um das auszuhalten. Damit das alles von mir abprallt, mir nicht zu nahe geht. Und mich irgendwie schützt.

Aber leider habe ich kein dickes Fell, sondern bin dünnhäutig und fühle mich schnell angegriffen. Dabei habe ich mal eins geschenkt bekommen, ein dickes Fell. In der Gebrauchsanweisung steht: Wenn es mal wieder zu heftig wird, einfach auf die Schulter legen und sich gegen alle Angriffe geschützt fühlen.

Was so ein Stückchen Fell alles kann, denke ich mir. Hört sich doch merkwürdig an. Meine Tochter jedenfalls hat ein wenig ungläubig geschaut, als sie das Fell und die Beschreibung gesehen hat.

Aber manchmal hilft es trotzdem. Und am besten mit einem Satz aus der Bibel: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du, Gott, bist bei mir.“

Das ist das dicke Fell für die Seele! Und das sage ich mir immer, wenn ich mal wieder dünnhäutig bin: Du brauchst ein dickes Fell. Aber du brauchst vor allem einen Gott, der bei dir ist, wenn es mal haarig wird.