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Deutscher Hospiz-Tag

Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich.“

Dieser Spruch vom Schriftsteller Erich Kästner weist auf eine unumstößliche Tatsache hin: nämlich,
dass das Leben endlich ist. Wissen tut das ja jeder, aber wahrhaben will das im Allgemeinen eher
niemand. Sterben und Tod, das sind Themen, die man gerne verdrängt und vermeidet. Gerade
Schwerkranke merken das häufig: weil viele Menschen nicht wissen, wie sie mit dem Thema Tod und
Sterben umgehen sollen, meiden sie von Krankheit und Sterben Betroffene – und das vergrößert
deren Leid noch.

Umso wichtiger ist daher die Arbeit der stationären und ehrenamtlichen Hospize. Deren Mitarbeiter
kümmern sich um Todkranke, Sterbende und ihre Angehörigen. Sie sorgen dafür, dass sie auch in
dieser Lebensphase mitfühlende Ansprechpartner haben.

Mit dem, was sie machen, halten die Hospizmitarbeiter gleichzeitig auch die Gewissheit wach, dass
unser Leben endlich ist. Das heißt: Sie helfen auch dabei, sich mit der eigenen Endlichkeit
auseinanderzusetzen. Ganz im Sinne der Bibel, wo es heißt: Gott, lehre uns bedenken, dass wir
sterben müssen, damit wir klug werden.

Ich glaube, wer sich klar macht, dass auch er eines Tages sterben muss – der kann sein Leben viel
bewusster genießen und gestalten. Und: Der kann auch leichter und besser auf Menschen zugehen,
die an einer schweren Krankheit leiden.