Der Winter
„Wenn ich morgens raus muss, ist es dunkel, wenn ich abends nach Hause komme ist es auch dunkel. Ich mag diese Jahreszeit nicht.“ Das sagt mein Mann jedes Jahr im Winter.
Für mich ist die Zeit ab November Stress pur. Ein Termin jagt den anderen. Immer reicht die Zeit nicht. Und dann sind da noch die Adventseinladungen, die Weihnachtsgeschenke, die Weihnachtspost.
Aber – mein Mann und ich genießen auch den ersten Schnee. Wir machen Fotos davon und schicken sie an Freunde. Und wir lieben die Adventsbeleuchtung in den Straßen und in den Fenstern. Zuhause stellen wir auch kleine Lichter auf.
Der Winter: Für mich gibt es keine andere Jahreszeit, die so eine gute Übung für das Leben ist. Wo sich in der Dunkelheit kleine schöne Momente besonders hell absetzen. Wo es darauf ankommt, sich gegenseitig Wärme zu schenken. Ein Lächeln in der Fußgängerzone, ein freundlicher Gruß, mit dem Auto anhalten, um jemanden links abbiegen zu lassen oder hinter so jemandem stehen zu bleiben ohne ungeduldig zu hupen. Mir fallen ganz viele Beispiele ein, die meinen Alltag hell und froh machen.
Im Dezember feiern wir Weihnachten, den Geburtstag von Jesus. Der hat das Leben vieler Menschen hell gemacht. Für mich als Christin ist er ein Vorbild, auch wenn er sehr große Fußstapfen hinterlassen hat. Ich kann keine großen Taten vollbringen, über die die Menschen noch in tausend Jahren sprechen. Aber so, wie die vielen kleinen Adventslichter die Straße hell machen, machen auch viele kleine freundliche Taten das Leben hell.