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Der Tag erwacht

Der Tag erwacht – und mit ihm auch ich.

Heute dauert es ein bisschen, bis ich meine Augen aufkriege. Normalerweise muss mein Wecker nur ganz leise klingeln. Heute höre ich ihn erst, als er ziemlich laut geworden ist.

Der Tag erwacht. Durch die Ritzen des Rollladen leuchtet es schon etwas Blau. Mein Hund steht neben meinem Bett. Er will los. Also schnell in die Kleider. Ihn freut es.

Vor der Haustür laufe ich direkt in die morgenfrische Luft. Ein Moment fühlt es sich so an, als würde mir ein Föhn das Hirn durchpusten. Meine Augen sind immer noch nicht richtig wach. Aber mein Kopf wird es so langsam.

Der Tag erwacht  – mein Gedankenkarussell leider auch. Viel lieber würde ich noch schlafen. Nicht an die 527 Aufgaben denken, die heute vor mir liegen und für die ich zu wenig Zeit haben werde. Die Stimme in meinem Kopf wacht auf. Sie sagt: „Es ist okay nicht alles zu schaffen, wenn du von vielem geschafft bist. Du bist genug, auch wenn nicht alles klappt. Ich bin dabei.”

Das kräftige Morgenrot am Horizont lacht mich an. Die Vögel zwitschern um die Wette.

Der Tag erwacht.

…und so langsam macht auch meine Hoffnung wieder ein Auge auf und räkelt sich. Meine Hoffnung auf einen Gott, dessen Name bedeutet “Ich bin da.“