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Der gute Kampf

Meistens hat’s nur zu einer Siegerurkunde gereicht. Anders als die Ehrenurkunde hat die fast jeder gekriegt. Trotzdem: ich habe die Bundesjugendspiele geliebt. Ist lange her, aber ich erinnere mich gut an dieses besondere Wettkampfgefühl. Ich fand das toll, auch wenn ich nicht zu den Besten gehört habe.

Ab dem nächsten Schuljahr werden die Bundesjugendspiele in den Grundschulen kein Wettkampf mehr sein. Leistungen werden nicht mehr mit Maßband und Stoppuhr gemessen, sondern Pi mal Daumen in Leistungsgruppen eingeordnet. Leistungstabellen gibt es nicht mehr. Die Freude an Bewegung und Sport soll im Vordergrund stehen. Kein Kind soll gedemütigt werden.

Wo sollen Kinder eigentlich lernen, mit Erfolg und Scheitern, mit Sieg und Niederlage umzugehen? Wo lernen sie, ihre eigene Leistung realistisch einzuschätzen? Wo den Respekt vor der Leistung anderer? Wo entwickeln sie einen gesunden Ehrgeiz? Wo ein Gefühl für Fairness? Nirgendwo besser als im sportlichen Wettkampf.

Nach der Generation Golf, den Millennials und der Generation YouTube kommt nun, so befürchte ich, die Generation Mittelmaß. Das hilft niemandem.

„Kämpfe den guten Kampf des Glaubens“, schreibt der Apostel Paulus in der Bibel an einen seiner Mitarbeiter. „Jage nach der Gerechtigkeit, der Liebe, der Sanftmut!“  Nicht um besser zu sein als andere. Sondern weil wir Menschen brauchen, die maximal ehrgeizig sind, wenn es um Gerechtigkeit, Liebe und Frieden geht.

Die Herausforderungen unserer Zeit sind so groß, da ist Mittelmaß einfach zu wenig.