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Der Bach der Gerechtigkeit

Haben Sie schon mal beobachtet, wie das Wasser in einem Bach fließt? Das Wasser bewegt sich stellenweise sanft und ruhig. An anderen Stellen gleitet es elegant an Hindernissen vorbei oder tobt laut, wenn es in die Tiefe stürzt. So oder so, das Wasser findet seinen Weg und fließt unbeirrt zum Ziel. Für den biblischen Propheten Amos ist Wasser sogar ein Symbol für Gottes Gerechtigkeit.

Amos lebte im 8. Jahrhundert vor Christus. Er war Schafhirte und Maulbeerzüchter. Ein einfacher Mann, der von Gott zum Propheten berufen wurde. Was im Namen Gottes gesagt werden musste, äußerte er ganz frei und direkt: „Ich hasse, ich verwerfe eure Feste … Halte den Lärm deiner Lieder von mir fern! Und das Spiel deiner Harfen will ich nicht hören. Aber Recht ergieße sich wie Wasser und Gerechtigkeit wie ein immer fließender Bach! (Amos 5,21-24 ELB)“

Im Namen Gottes kritisiert Amos die Gottesdienste, die leer und bedeutungslos sind. In ihnen ist kein Platz für Gottes Wort oder ein gottgefälliges Leben. Stattdessen stellen sich die Menschen selbst in den Mittelpunkt. Ihre Feste sind ihnen wichtiger als Gerechtigkeit. Amos geht mit seinen Äußerungen gegen Unrecht und Leid vor. Denn Ungerechtigkeit führt zu Streit und Gewalt. Gottes Gerechtigkeit hingegen ist grenzenlos. Sie bringt Menschen zusammen und öffnet Wege für den Frieden.