Das wird ein Fest
„Zum Festplatz“ lese ich auf dem Schild. Feste und die Vorfreude darauf, ich liebe es. Feste, die nachklingen und verbinden, hey, ich habe so Lust, nochmal richtig zu feiern. Wie letztes Jahr, wir haben bis zum Morgengrauen getanzt. „Unser Leben sei ein Fest, Jesu Geist in unserer Mitte“ – so heißt es in einem Kirchenlied, das ich sehr mag. Vor zehn Jahren war meine Freundin wohl auch von jenem Geist erfüllt, als sie zum letzten Mal ihren Geburtstag feierte. Ich werde nie diesen Geburtstag vergessen. Sie wurde Sechzig, meine Freundin. Ich bin mit drei Kindern im Schlepptau dreihundert Kilometer Richtung Süden gefahren, nur um bei ihr zu sein. Es war die richtige Entscheidung, ihr diese Ehre zu erweisen, denn zwei Monate später ist sie gestorben. Sie hat auf diesem Fest jeder einzelnen Person für die gemeinsame Freundschaft gedankt. Da waren viele, und wenige Augen blieben trocken. Es gab kein Wiedersehen mit ihr, nur auf ihrer Beerdigung mit den anderen. Aber eine Sache ist für mich sicher: Sie feiert bei Gott einfach weiter, bleibt der dankbare und intensive Mensch, der sie war. Sie lebt in Ewigkeit. Das ist auch meine Hoffnung. Und für mein Leben heißt das: Lebe im Hier und jetzt. Es ist ein unvergleichliches Geschenk von Gott, zu leben, zu lieben und zu hoffen. Was für ein Fest! Und nächsten Sonntag feiere ich mit vielen anderen Ostern, das große Fest des Lebens.